Anlässlich der 50sten Öffnung des Reparatur-Café der Bürgerhilfe füllten sich die Räumlichkeiten im Jugenzentrum: alle derzeit 23 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer waren erschienen und konnten neben den üblichen Reparaturarbeiten die Glückwünsche von Landrat Thorsten Stolz, Bürgermeisterin Sylvia Braun und vielen Kommunalpolitikern aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung entgegennehmen. Nachfolgend der dazu erschienene Bericht aus dem Hanauer Anzeiger vom 23. Dezember 2024:
Anerkennung für die Bastler aus dem Repaircafé
Landrat Thorsten Stolz (von links) schaute den Tüftlern gemeinsam mit Sylvia Braun und Walter Wild über die Schulter. Interessiert zeigte sich auch der ehemalige Stadtverordnete Herbert Hörnisch (ganz rechts). © Holger Weber-Stoppacher
Bruchköbel – Jubiläumsöffnung im Bruchköbeler Repaircafé: Eigentlich wollten Chef-Tüftler Walter Wild und sein Team sich am Samstag zur Feier des Tages einen „Gemütlichen“ machen. Ein paar Gläser Sekt trinken, Kaffee und Kuchen essen. Doch daraus wurde nichts. Denn die Kundschaft gönnt der mittlerweile 23 Mann starken Mannschaft keine Pause. Schon kurz nach Öffnung stapelten sich auf dem Tisch im Jugendzentrum am Inneren Rind bereits wieder defekte Kaffeemaschinen, Toaster und andere Gerätschaften, die ihren Geist aufgegeben haben.
Und neben der Kundschaft hatte sich für diesen Tag auch noch Besuch angesagt. Landrat Thorsten Stolz sowie Bürgermeisterin Sylvia Braun, Stadtverordnetenvorsteher Guido Rötzler sowie viele Bruchköbeler Stadtverordnete waren gekommen, um zur 50. Veranstaltung zu gratulieren. Seit 2019 öffnet das Repaircafé in Bruchköbel in regelmäßigen Abständen. Und die Zahlen der Nutzer zeigen, dass der Bedarf riesig ist. Allein in diesem Jahr beschäftigten sich die ehrenamtlichen Bastler mit 180 Aufträgen, etwa 30 mehr als noch im Jahr davor. Die Erfolgsquote liegt bei etwa 60 Prozent. Für manch komplizierte Fälle lassen die Schrauber schon einmal Ersatzteile im Drei-D-Drucker herstellen, weiß Walter Wild zu berichten.
Nachhaltigkeit betont
Sowohl Landrat Stolz als auch Bürgermeisterin Braun betonten den Faktor Nachhaltigkeit. Sie selbst habe schon zweimal ihre defekte Kaffeemaschine vorbeigebracht, sagte die Bürgermeisterin. Stolz hingegen wartete mit einer beeindruckenden wie gleichermaßen beängstigenden Zahl auf: Jeden Tag würden in Deutschland rund 4500 Tonnen Elektroschrott entsorgt. „Sie und dir vielen anderen Repaircafés im Kreis tragen im Kleinen dazu bei, diese enorme Menge zu verringern.“ Außerdem hülfen die Ehrenamtlichen dabei, den Geldbeutel vieler Menschen zu schonen, die es sich auch nicht leisten könnten, Altes immer durch Neues zu ersetzen.
Das Repaircafé in Bruchköbel gehört zur Bürgerhilfe in Bruchköbel und ist eines der erfolgreichsten Projekte, betonte der Vorsitzende des Vereins, Joachim Rechholz. Müsste man für die Dienste der Bürgerhilfe bezahlen, würden Umsätze in Höhe von bis zu 200 000 Euro erwirtschaftet, rechnete Rechholz den Vertretern der Politik vor. Rechholz wies stolz darauf hin, dass die Mitgliederzahl der Bürgerhilfe zum Ende des Jahres erstmals die Marke von 1300 Mitgliedern überschritten habe. Gründe zum Feiern gab es also in Bruchköbel am Samstag durchaus viele.